Bhutan
Königreich Bhutan - Donnerdrachen und Bruttosozialglück
Das Königreich Bhutan, auch als "Land des Donnerdrachens" und letztes, mystisches "Shangri La" der Welt bezeichnet, liegt im östlichen Himalaya zwischen Indien und der Volksrepublik China. Bhutan hat eine Fläche von rund 38.000 qkm und ist damit etwa so groß wie die Schweiz...
Bhutan bereisen
Das Königreich Bhutan, auch als "Land des Donnerdrachens" und letztes, mystisches "Shangri La" der Welt bezeichnet, liegt im östlichen Himalaya zwischen Indien und der Volksrepublik China. Bhutan hat eine Fläche von rund 38.000 qkm und ist damit etwa so groß wie die Schweiz - hat aber nur knapp 800.000 Einwohner. Das winzige Königreich ist eines der isoliertesten Länder der Welt, über 80% des Landes liegen in Höhen von 2000m und darüber. Wie auch Ecuador hat Bhutan das "Bruttonationalglück" in der Verfassung verankert und stellt dieses über das reine Wirtschaftswachstum. Bereits im 18. Jahrhundert wurde das Glück der Einwohner des Landes als oberstes Ziel der Regierung definiert. Bereits 1729 schaffte man einen Rechtskodex, der als Kurzfassung der Verfassung gelten kann und der folgendes schöne Zitat enthält: „Wenn die Regierung kein Glück für sein Volk schaffen kann, dann gibt es keinen Grund für die Existenz der Regierung.“
Die Idee des Bruttonationalglücks geht von der Überzeugung aus, das der "Wohlfühlfaktor" der Menschen nicht nur ausschliesslich von materiellen Dingen und dem Einkommen abhängt. Eine sozial gerechte Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung soll Abhängigkeiten von Drittstaaten vermeiden und die eigenen kulturellen Werte und die Religion sollen bewahrt werden. Auch der Schutz der Umwelt ist in der Verfassung festgeschrieben - die rein wirtschaftlichen Interessen des Landes werden dem Umwelt- und Naturschutz untergeordnet. Daher besitzt Bhutan eine größtenteils unberührte Natur, gut 70% des Landes sind bewaldet und Umwelt- und Naturschutz sind wichtige Themen schon im Schulunterricht, die durch praktische Unterweisungen in der Natur unterstützt werden. Statistisch gesehen ist Bhuntan eines der ärmsten Länder der Welt und der Lebensstandard gerade auf dem Land relativ niedrig und die Arbeitslosigkeit hoch. Wie glücklich die Menschen in Bhutan nun wirklich sind, ist unter Fachleuten strittig.
Für Besucher des Landes ergeben sich aus der von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragenen Politik des "Bruttonationalglücks" einige Konsequenzen. Die touristische Entwicklung der Nachbarländer - insbesondere Nepal - mit allen "Nebenwirkungen" wird sehr genau beobachtet. Man will bewusst ungebremsten Massentourismus vermeiden und so ist ein Besuch Bhutans nur nach sorgfältiger Planung und mit lizensierten Spezialveranstaltern möglich. Die Anreise kann aussschliesslich mit der staatlichen Fluggesellschaft Drukair erfolgen, deren Flugtickets nicht frei verkäuflich sind. Internationale Flugverbindungen nach Bhutan bestehen mit Drukair aus von Bangkok, New Delhi, Singapur, Kathmandu, Dhaka oder Kolkata (Kalkutta). Beliebt sind bei Reisenden in den Himalaya daher eine Kombinationsreise mit Nepal und Bhutan. Die Einreise auf dem Landweg ist Stand 2020 nur über einen Grenzübergang in Indien ( Phuntsholing ) möglich. Die Erteilung von Touristenvisa und damit auch die Einreise nach Bhutan sind streng limitiert, die Gäste dürfen sich nur in bestimmten Regionen aufhalten. Als Tourist kann man sich nicht frei im Land bewegen sondern ist auf organisierte Gruppenreisen und Individualreisen in Begleitung eines einheimischen, zugelassenen Guides angewiesen. Für den Besuch der Felsenklöster (Dzongs) und des Manas-Wildreservats sind Sondergenehmigungen erforderlich.
Höchster Gipfel des Landes ist der 7570m hohe Gangkhar Puensum, der gleichzeitig der höchste unbestiegene Berg der Erde ist. 1994 verbot der bhutanischen Staat Bergsteigen in Höhen über 6000m, da die einheimische Bevölkerung die Bergipfel als Heimat der Geister und Götter ansieht.
Das Klima des Landes ist vielfältig und reicht von subtropischem und tropischem Klima in der Ebene von Duar an der Grenze zu Indien bis hin zu gemäßigtem Klima in Zentralbhutan und den Wetterextremen in den Hochlagen des Himalaya. Das Wetter in Bhutan wird stark durch den Nord-Monsun vom bengalischen Golf beinflusst, der insbesondere zwischen Juni und September starke Regenfälle an den Ausläufern des Himalaya verursachen kann, der als Regenbarriere fungiert. Für einen Besuch Bhutans in unserem Sommer kommen insbesondere Trekkingtouren und Rundreisen in die Hochtäler nahe Tibet in Frage, hier herrscht während der Regenzeit ein gemäßigt-trockenes Wetter. Im Oktober beginnt die Trockenzeit im Königreich und damit die beste Reisezeit für das kulturell bedeutende Zentralbhutan mit seinen vielen farbenfrohen Volksfesten und Festivals. Wenn es nicht ganz so hoch hinauf gehen soll, hat auch der Winter für Rundreisen in niederen Höhen von 1000 bis 3500m und im Süden seine Vorzüge als Reisezeit. Es sind dann kaum Touristen im Land und Sie erwartet eine glasklare Luft mit perfekten Fernsichten.
Spektakuläres Bergland, vielfältige Flora und Fauna, alte bhutanische buddhistische Klöster und die herrliche Landschaft von Bhutan haben es zu einem beispielhaften Reiseziel gemacht. Bhutan ist reich an biologischer Vielfalt und beherbergt rund 300 Heilkräuter und 165 bedrohte Arten. Jeder Teil Bhutans hat seine eigene historische, geografische, kulturelle, traditionelle und religiöse Bedeutung. Mit seiner schönen und weitgehend unberührten Umgebung im Himalaya, seiner reichen Flora und Fauna und seiner lebendigen buddhistischen Kultur ist Bhutan wirklich ein idyllischer Ort, den man besuchen sollte.
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