News-Archiv

News aus Asien im September 2019

Grüne Initiative der Shangri-La Hotelkette in Sabah | Dresscode für Museumsbesuche in Phnom Penh | Sperrung von Tempeln in Bagan für Touristen

Die Luxushotelkette Shangri-La hat in Zusammenarbeit mit Sabah's State Wildlife Department einen 64ha großen Nationalpark, die  Rasa Ria Nature Reserve eingerichtet. Der Nationalpark liegt ca. 30km nördlich der Hauptstadt des Bundesstaaates, Kota Kinabalu, am Meer. Zahlreiche Naturhöhepunkte der Tier- und Pflanzenwelt Borneos können vom Luxushotel aus erkundet werden, auch ein System von Hängebrücken im Urwald (Canopys) steht den Gästen zur Verfügung.

Einen Einblick in die finstere Vergangenheit des Landes unter den Roten Khmer ermöglicht der Besuch des Toul Sleng Genocide Museums (S21) in Phnom Penh. Die ehemalige Schule und Gymnasium wurde als Internierungslager und zur Selektion der "Volksschädlinge" unter Pol Pot genutzt, nur wenige Häftlinge der geschätzt 16 - 20.000 Häftlinge überlebten diesen pervertierten Versuch eines Steinzeitkommunismus. Beklemmend wird der Besuch insbesondere durch die penible bürokratische Erfassung und Dokumentation der Verhafteten: so sind Teile der  4186 schriftlichen Geständnisse, 6226 Biografien und 6147 Fotografien ausgestellt, die als UNESCO Weltdokumentenerbe registriert sind und so ganz persönliche Schicksale besser nachvollziehbar machen. Verbotsschilder, die lautes Lachen und Lärmen beim Besuch der Gedenkstätte verbieten, gibt es schon seit vielen Jahren. Es wirft aber ein schlechtes Licht auf die Besucher des Königreiches Kambodscha, wenn nun sogar ein "Dresscode" für diese bedrückende Gedenkstätte vorgegeben wird und man sich die Abweisung von Besuchern vorbehält. Die Kleidung der Besucher sollte die Schultern und die Knie des Besuchers bedecken. Shorts, Miniröcke und enge Kleidung gelten nicht als angemessene Kleidung. Diesen Dresscode empfehlen wir übrigens unseren Gästen immer, wenn Sie Tempel, Klöster, Gedenkstätten oder Museen in Südostasien besuchen. Eine gewisse Zurückhaltung - auch bei der Bekleidung - sollte bei Besuchen historischer und religiöser Bauwerke überall auf der Welt eingentlich selbstverständlich sein. Ob es der als heilig empfundene Mt. Kinabalu in Sabah ist, der Tempel Wat Po in Bangkok - oder der Kölner Dom.

Auf Grund des großen Besucherandrangs in den archäologischen Stätten in Bagan/ Myanmar wurden verschiedene Tempel für Touristen gesperrt und können nur noch von außen besichtigt werden. Damit reagiert die Regierung des Landes auch auf die Schäden, die die unbedachte Besucher am UNESCO Welterbe in Bagan hinterlassen und auch auf die Ignoranz, mit der ausländische Besucher die Andacht von Anwohnern und Pilgern in den rege genutzten Tempeln stören. Ich musste selbst miterleben, wie ausländische Besucher für ein "Selfie" alte Chamtempel in My Son erkletterten und alte Königspaläste in Luang Prabang/ Laos oder auch in Bangkok für so eine Art Disney Land halten. Eigentlich verwunderlich, wenn man bedenkt, wie oft der Begriff "Respekt" in unseren Tagen Verwendung findet.